Ohrenkerzen – ein Selbstversuch

Als lernende Hörsystemakustikerin hatte ich die spannende Gelegenheit, ein Experiment mit Ohrkerzen durchzuführen. In diesem Beitrag möchte ich euch von meinen Erfahrungen berichten.

Gute Vorbereitung ist wichtig
Für den Versuch habe ich Ohrkerzen aus der Apotheke gegenüber unserer Filiale in Heerbrugg-Widnau besorgt. Nachdem ich die Kerzen sorgfältig ausgepackt hatte, studierte ich die ausführliche Anleitung. Und stellte zur sofortigen Löschung der Kerze ein Wasserglas bereit. Um auf Nummer sicher zu gehen haben wir den Versuch zu zweit durchgeführt.

Ein spannendes Experiment
Wie in der Anwendungsanleitung beschrieben, habe ich die Kerze danach vorbereitet. Am unteren Teil der Kerze ist ein Sicherheitsfilter eingebaut, so dass kein Wachs ins Ohr tropfen kann. Zum Schutz der Hände und des Gesichts vor der Flamme und des heruntertropfenden Wachs gibt es einen einfach zu montierenden Schutztrichter. Die zweite Person steckte die Kerze danach vorsichtig senkrecht in mein Ohr und zündete die Ohrenkerze an. Zu meinem Erstaunen wurde die Flamme fünf bis zehn Zentimeter hoch. Ausserdem hatten wir kurz Bedenken, den Rauchmelder zu aktivieren, da es eine unerwartet starke Rauchentwicklung gab. Doch wir hatten Glück. Als die Kerze bis zur gekennzeichneten Stelle heruntergebrannt war, löschten wir sie im Wasserglas.

Das habe ich gespürt
Das warme Gefühl im Ohr und das sanfte Knistern waren sehr angenehm und entspannend. Trotz der anfänglichen Skepsis, mit Feuer so nah am Kopf herumzuhantieren, fühle ich mich während der gesamten Anwendung sicher. Bei weichem Ohrenschmalz konnte ich eine gute Reinigungswirkung feststellen. Dies erstaunte mich zugegebenermassen schon etwas. Zumal ich mir physikalisch noch immer nicht erklären kann, wie es funktioniert. Bei einem zweiten Versuch mit hartem und eingetrockneten Ohrenschmalz, wurde die anfängliche Euphorie etwas gedämpft. Denn da konnte die Kerze nichts ausrichten.

Hilfe bei Tinnitus?
Die Theorie, dass Ohrkerzen bei Tinnitus-Symptomen helfen können, fand ich sehr interessant. Ob das tatsächlich so ist, konnten wir bei diesem Versuch nicht testen. Aber dass die Anwendung die Durchblutung, den Lymphabfluss und die Abwehr fördern, kann ich mir gut vorstellen

Tipps von mir:

  • Sicherheit geht vor: Stellt euch ein Wasserglas zur Seite, bevor ihr die Ohrenkerze anzündet, damit ihr sie sicher und schnell löschen könnt.
  • Zu zweit ist besser: Eine zweite Person kann euch unterstützen und die Kerze sicher halten.
  • Nehmt euch Zeit für diesen entspannenden Moment.

Mein Fazit:
Das Ohrkerzen-Experiment war eine tolle Erfahrung. Die Entspannung und das sanfte Knistern waren sehr angenehm. Um das ganze sorgenfrei und sicher durchzuführen, lest die Anwendungsanleitung. Wie gut die Ohrenreinigung funktioniert, ist vom Ohrenschmalz abhängig und kann nicht garantiert werden.

Lass dich einfach überraschen und erlebe die wohltuende Wirkung der Ohrkerzen am eigenen Ohr.

Beifolgenden Gesundheitszuständen sollte man auf Ohrkerzen verzichten:

Entzündungen oder Pilzinfektionen im Ohr, Trommelfellverletzungen und bei akuten Ohrenschmerzen. Kleinkinder sollten allgemein auf eine Ohrenkerze verzichten. Wir raten in diesen Fällen direkt einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufzusuchen.

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