Gehörschutz am Arbeitsplatz.

Wie Lärm Ihr Gehör unbemerkt schädigt. Es beginnt unauffällig. Nach der Arbeit rauscht es in den Ohren, Stimmen klingen gedämpft, und manchmal wird alles durch ein Pfeifen begleitet. Am Morgen scheint alles wieder normal – doch Ihr Gehör merkt sich jeden Lärm. Viele spüren nicht, dass sie ihr Gehör im täglichen Arbeitsalltag überlasten. Wer seine Ohren schützen will, sollte frühzeitig handeln.

Wie Lärm Ihr Gehör unbemerkt schädigt.

Es beginnt unauffällig. Nach der Arbeit rauscht es in den Ohren, Stimmen klingen gedämpft, und manchmal wird alles durch ein Pfeifen begleitet. Am Morgen scheint alles wieder normal – doch Ihr Gehör merkt sich jeden Lärm. Viele spüren nicht, dass sie ihr Gehör im täglichen Arbeitsalltag überlasten. Wer seine Ohren schützen will, sollte frühzeitig handeln. Gehörschäden entstehen nicht über Nacht, sondern über viele Tage Lärmbelastung.

Fakten:

  • Psychologische Wirkung von Lärm: Stress, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen – Lärm betrifft nicht nur die Ohren, sondern den gesamten Körper.
  • Das Tückische an Hörverlust: Hörzellen regenerieren sich nicht; Schäden sind dauerhaft.
  • Frühe Anzeichen werden ignoriert – bis ein Hörverlust und ein Tinnitus bleibt.

Wann haben Sie das letzte Mal absolute Stille gehört? Hörverlust beginnt leise – und bleibt für immer.

Gehör schützen. Die wichtigsten Regeln am Arbeitsplatz.

Bruno arbeitete über 30 Jahre in der Produktion, tagtäglich umgeben von dröhnenden Maschinen. An Gehörschutz dachte er selten – der Lärm gehörte einfach dazu. Heute versteht er seine Enkel kaum mehr, Gespräche in Gesellschaft sind für ihn anstrengend geworden.

„Ich dachte, es sei normal, dass es abends pfeift. Aber das Pfeifen blieb und das Hören wurde schlechter.“

Was für ihn alltäglich war, war für sein Gehör eine konstante Überlastung. Jetzt, im Ruhestand, spürt er die Folgen – jeden Tag.

Lärm zählt zu den häufigsten Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz. Ein Gehörschutz am Arbeitsplatz ist daher nicht freiwillig. Ab gewissen Pegeln herrscht in der Schweiz Gehörschutzpflicht in geräuschvollen Arbeitsbereichen. Die Kriterien dafür sind in der Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten festgehalten. Diese regelt die Arbeitssicherheit und schreibt präventive Massnahmen vor.

Ab wann ist Lärm gefährlich?

Laut Suva Lärmschutzrichtlinie gilt folgendes:

  • 80 dB(A): Ab einer Lautstärke von 80 dB muss der Arbeitgeber Gehörschutz zur Verfügung stellen und über Risiken aufklären. Eine Tragepflicht besteht aber noch nicht.
  • 85 dB(A): Ab einer Lautstärke von 85 dB über einen Zeitraum von 8 h herrscht Gehörschutzpflicht am Arbeitsplatz.
  • 100 dB(A) oder mehr: Hochgefährlich, zusätzliche Schutzmassnahmen erforderlich.

Vergleichswerte:

  • Motorsäge ≈ 100 dB
  • Baustelle ≈ 90 dB
  • Büroumgebung mit Gesprächen ≈ 60 dB

Warum wird Gehörschutz oft ignoriert?

Noch immer tragen längst nicht alle betroffenen Arbeitnehmenden einen Gehörschutz. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe:

  • „Es ist doch nicht so laut“ – Das Problem mit schleichender Lärmbelastung.
  • Langsame Anpassung des Gehörs an Lärm → Schaden wird zu spät bemerkt.
  • Auch in Büros kann eine dauerhafte Geräuschkulisse das Gehör und die Konzentration belasten.
  • Gehörschutz im Büro-Arbeitsplatz kann helfen, sich auf wichtige Aufgaben zu fokussieren – ohne isoliert zu sein.

Pflichten der Arbeitgeber

Zu den Pflichten eines Arbeitgebers gehört es, die Arbeitsumgebungen im Unternehmen zu kennen und akustisch zu analysieren. Dazu gehören Lärmmessungen, aus denen dann die nötigen Schutzmassnahmen gefolgert werden.

Neben Lärm ist auch Vibration ein Risikofaktor am Arbeitsplatz. Die Vibrations-Arbeitsschutzverordnung regelt die maximal zulässige Belastung durch mechanische Schwingungen, die sich negativ auf Gehör und Gesundheit auswirken können.

Auch in Grossraumbüros können lärmarme Zonen oder individuelle Gehörschutzlösungen für den Büro-Arbeitsplatz die Belastung reduzieren.

Wahl des richtigen Gehörschutzes. So finden Sie die beste Lösung.

Manuel arbeitet in der Metallverarbeitung. Seit seiner Kindheit trägt er ein Hörgerät auf dem linken Ohr. Lange hielt er Gehörschutz für unpraktisch – unbequem, schlecht kombinierbar mit seiner Hörhilfe, und im Arbeitsalltag oft einfach vergessen. Erst als sich die Gespräche mit Kunden und Kollegen schwieriger gestalteten, wurde ihm klar: Er braucht eine Lösung, die auf ihn abgestimmt ist.

Heute trägt Manuel einen massangefertigten Gehörschutz – diskret, kompatibel mit seinem Hörgerät und individuell an sein Hörprofil angepasst.

„Ich hätte nie gedacht, dass Gehörschutz so individuell sein kann. Jetzt höre ich, was wichtig ist – und mein Gehör wird trotzdem geschont.“

Individueller Schutz für verschiedene Berufe.

Welche Arten von Gehörschutz gibt es?

Standardstöpsel

Ein Standard-Stöpsel ist inzwischen auf vielen Konzerten gratis zum Mitnehmen und erfüllt bei korrekter Handhabung oft seinen Zweck. Er ist einfach zu handhaben. Oft dichtet er aber bei Bewegungen im Kiefergelenk, also beim Essen oder Sprechen, nicht mehr ab. Er schützt dann nicht mehr und rutscht ausserdem schneller aus dem Ohr.

Kapselgehörschutz

Ein Kapselgehörschutz ist ein Standard-Gehörschutz mit starker Dämmung für sehr laute Umgebungen. Da er das Ohr komplett umschliesst, ist er sehr sicher und muss nicht nach Mass hergestellt werden. Nach längerer Tragezeit kann der Druck aber unangenehm werden, und man schwitzt darunter.

Massangefertigter Gehörschutz

Ein Gehörschutz nach Mass sitzt angenehm und hält gut im Ohr. Je nach Einsatzbereich können Modell und Dämmwirkung spezifisch ausgewählt werden. Sie sind dezent und unauffällig und können gut an jedes Konzert mitgenommen werden. Ausserdem wird ein solcher Gehörschutz oft vom Arbeitgeber mitfinanziert.

Ein unpassender Gehörschutz schützt nicht – er nervt. Wie finden Sie das richtige Modell?

Um das passende Modell zu finden, dürfen Sie sich gerne von uns beraten lassen.

Arbeitsgehörschutz für Berufe im Lärm

Arbeitsgehörschutz für Berufe im Lärm

Ruhe Gehörschutz für mehr Konzentration im Büro

Ruhe Gehörschutz für mehr Konzentration im Büro

Jagd Gehörschutz

Jagd Gehörschutz

Hörtests & Prävention. Das können Sie heute noch tun.

Barbara arbeitet im Kundendienst. Vor ein paar Jahren begann es mit einem leisen Pfeifen am Abend, kaum wahrnehmbar und oft überdeckt vom Alltag. Sie gewöhnte sich daran. Doch mit der Zeit wurde der Ton immer präsenter, besonders in der Nacht, wenn alles still war. Der Schlaf wurde unruhig, die Erholung blieb aus.

„Ich habe mir eingeredet, dass es normal sei. Eines Nachts bin ich fast panisch aufgewacht, weil das Pfeifen einfach nicht mehr aufhörte.“

Heute weiss Barbara, dass Tinnitus oft eine Warnung ist. Sie hat ihren ersten Hörtest gemacht. Das Ergebnis zeigte: Ihr Gehör braucht Schutz. Nicht irgendwann, sondern jetzt.

Langfristige Gewohnheiten für gesundes Hören.

Regelmässige Hörpausen & bewusste Stille.
In unserem Alltag ist die Geräuschbelastung hoch, und wir haben kaum Momente der Stille. Gönnen Sie Ihren Ohren nach lauten Umgebungen auch mal eine Pause. Ein Spaziergang in ruhiger Umgebung oder stille Momente im Alltag helfen, das Gehör zu entlasten.

Schallschutz nutzen – auch im Büro.
Lärm im Büro kann die Konzentration stören und die Arbeitsleistung verringern. Individueller Gehörschutz hilft, fokussiert zu arbeiten, und steigert die Produktivität. Ausserdem können Fehler durch Ablenkung besser vermieden werden.

Lautstärke bei Kopfhörern begrenzen.
Dauerhaftes Musikhören über 60 % Lautstärke kann das Gehör schädigen. Mittlerweile wird Ihnen als Nutzer auch mit einem roten Balken verdeutlicht, wo die schädliche Lautstärke beginnt. Ausserdem hilft es, Kopfhörer mit Lärmunterdrückung zu nutzen. Dank weniger Lärm der Aussenwelt bedarf es für den Musikgenuss viel weniger Lautstärke.

Hörtests als Routine etablieren.
Ihr Gehör verändert sich schleichend. Ein jährlicher Hörtest kann helfen, frühzeitig vorzubeugen. Ein Hörtest kann bei Kühnis Hörwelt kostenlos durchgeführt werden. Melden Sie sich dafür gerne auf unserer Webseite an. Jährlich am 3.3. und am 9.9., am „Kühnis Tag des Hörens“, ist ein Hörtest auch ohne Voranmeldung möglich.

Ein Hörtest dauert 10 Minuten – und kann Ihr Gehör retten.

Häufig gestellte Fragen (FAQ).

Wann ist Gehörschutz am Arbeitsplatz zu benutzen?

Laut der Suva Lärmschutzrichtlinie ab 85 dB(A) ist das Tragen Pflicht.

Wer bezahlt angepassten Gehörschutz?

In der Regel übernimmt der Arbeitgeber die Kosten, wenn individueller Gehörschutz für den Arbeitsschutz notwendig ist. Wünscht ein Arbeitnehmer eine Massanfertigung ohne nachgewiesene Notwendigkeit, kann eine Kostenbeteiligung erforderlich sein.

Wann müssen Arbeitnehmer einen Gehörschutz tragen?

Sobald der Lärmpegel 85 dB(A) oder mehr beträgt. Laut SECO Arbeitsschutz müssen Unternehmen für geeigneten Schutz sorgen. Über 100 dB(A) sind zusätzliche Schutzmassnahmen erforderlich.

Kann der Arbeitgeber Gehörschutz verbieten?

Nein, gemäss Schweizer Arbeitsgesetz ist Gehörschutz ab 85 dB(A) verpflichtend. Eine Ausnahme gilt nur, wenn akustische Warnsignale für die Sicherheit notwendig sind – dann müssen alternative Schutzlösungen bereitgestellt werden.

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